Für unsere Jahresabschlussveranstaltung konnten Prof. Dr. Ulrich Noack und Prof. Dr. Siegfried H. Elsing, LL.M. (Yale), Rechtsanwalt und Partner bei Orrick, Hölters & Elsing in Düsseldorf, als Direktoren des IUR mehrere mit der Materie bestens vertraute Dozenten gewinnen, die den zahlreichen Teilnehmern Facetten aus der Praxis eines Familienunternehmens sowie aus der gesellschafts- und steuerrechtlichen Beratung schilderten.
Dr. Jürgen Behrend, geschäftsführender und persönlich haftender Gesellschafter der Hella KGaA Hueck und Co. beschrieb sehr anschaulich und detailliert am eigenen Beispiel Gestaltungen, mit denen das Zusammenspiel von Familie und Unternehmen zukunftsorientiert optimiert wurde. Nachfolgeplanungen unter Zuziehung externer Manager, Heranführung der nachfolgenden Generation an das Unternehmen und Absicherungsbedürfnisse der Familie vor wirtschaftlichen Risiken bei gleichzeitigem Erhalt der wirtschaftlichen Kraft des Unternehmens seien exemplarisch für die vielen Fragestellungen genannt, die einer Familie als Unternehmer immerwährend begegneten.
Prof. Dr. Michael Hoffmann-Becking, Rechtsanwalt und Partner bei Hengeler Mueller in Düsseldorf, erläuterte im Anschluss die Herausforderungen an eine gesellschaftsrechtliche Beratung der Familienunternehmen. Als besonders anspruchsvolle Problemkomplexe hob er die Rechtsformwahl, die Organbesetzung und insbesondere die Organisation des Anteilsbesitzes in Familienhand hervor.
Abschließend gewährte Prof. Dr. Ulrich Prinz, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Partner bei Flick Gocke Schaumburg in Bonn, einen vertieften Einblick in die komplexen steuerrechtlichen Einflüsse auf Unternehmen in Familienhand. Insbesondere die wechselseitigen Besteuerungseinflüsse auf Unternehmen und familiäre Anteilseigner im Rahmen des Erbschafts- und Schenkungssteuerrechts erforderten in Anbetracht von permanenten Reformen unter verfassungsrechtlichem Einfluss eine ausgesprochen sensible Gestaltung in Ansehung der rechtstatsächlichen Planungsunsicherheit.
In der sich anschließenden Diskussion unter Moderation von Prof. Elsing wurde insbesondere thematisiert, inwieweit sich in Kooperation mit den Finanzbehörden ein Mindestmaß an Planungssicherheit herstellen ließe und inwieweit die Organisation des Anteilsbesitzes von grenzüberschreitenden Sachverhalten geprägt werde. Vor allem die steuerrechtliche Komplexität des in Familienunternehmen typischerweise engen Verhältnisses zwischen Gesellschaft und Gesellschaftern wurde intensiv diskutiert. Reges Interesse fand auch die Problematik der (familiären) Nachfolgeplanung "in Permanenz".
Mit dieser Veranstaltung hat das Forum Unternehmensrecht sicherlich einen krönenden Jahresabschluss gefunden. Wir freuen uns auf die Fortsetzung dieser lebhaften Diskussionsrunde im kommenden Jahr.